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Wenn meine Seele Winter hat
die dünnhäutige, zart geäderte
fließt durch ihre blauen Adern
Kühle, Kälte, Einsamkeit.
Was soll sie wärmen?
Seelenpelzmäntel gibt es noch nicht ...
Ich werde ihr im Kamin ein Feuer anzünden
werde ihr heißen Tee bereiten
mich gemütlich zu ihr setzen
und ihr vom Frühling erzählen
Ich werde ihr ein paar warme Socken stricken
aus leuchtenden Worten und
farbigen Bildern
bunte Socken
aus federblauem Sommerhimmel
grasleuchtenden vierblättrigen Kleeblättern
mohnwarmen Blütenkelchen
gelbem Sonnenduft
gemischt mit den Gerüchen von
kühlem Wassermurmeln
und mondklaren blauen Nächten
bunte Socken
mit einem Muster aus
himmelhohem Lerchengejubel
und pelzigem Hummelgebrumm
Sie sieht mich an
eindringlich und tief
mit ruhigen Augen
Sie hört mir zu
mit ernstem Gesicht
ihr Atem wird ruhig
Und wenn sie eingeschlafen ist
meine zarte frierende Seele
lasse ich sie vor dem Feuer liegen
und decke sie warm zu
Ich streichele sanft ihr Gesicht
und wünsche ihr schöne Träume
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