SILVI-jA
Hungerndes Kind
Aktualisiert: 30. Juni 2019
Hungerndes Kind

Tief in mir
ganz unsichtbar
verhungert leis‘
ein Kind
Wie alt mag’s sein?
Sei’s drei bis vier
sei’s vier bis fünf
zu klein
um sich zu helfen
Es bräuchte Nahrung
bräuchte Liebe
Wärme
und vor allem
ein Gesehen werden
Von alledem
ist gar nichts da
nur Leere
Kälte
Hunger
Ein wilder Hunger
unstillbar
der schmerzt und zieht
der Wunden reibt
und Narben lässt
Selbst ich
kann dieses
Kind in mir
nicht retten
kann’s nicht
nähren
Find‘ keinen Zugang
seh‘ es nicht
spür‘ nur sein Sehnen
sein Begehren
Und fänd‘ ich Hilfe
für mich selbst
vielleicht könnt‘
ich’s dann finden
Könnt’s halten
wärmen
Hunger stillen
könnt‘ seine Not
dann lindern
Drum bitte
hilf mir
seh’n zu können
und Inneres zu fühlen
Damit das Kind
ich find‘
es nähre –
lerne
es zu spüren
Damit es
leben kann
in mir
versorgt mit allem
was ihm wohl tut
Damit ich weiß
für’s Kind und mich
uns beiden
geht es gut
September 2017